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Die Papiervernichter

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Die Deutsche Bank

In Zeiten, in denen der Finanzminister eine "Schwarze Null" zu machen gedenkt, indem er durch Niedrigst- und Negativzinspolitik Sparer, deren Lebensversicherungen sowie deren "private" Altersvorsorge plündert, stellen Banken gerne die Frage: "Sparen sie noch oder arbeitet ihr Geld schon?" Doch was bedeutet es, wenn Geld bei Deutschen Bank "arbeitet"?

Die Aktien-Performance

Beispiel einer klassischen "Volksaktie" ist die T-Aktie. Auf dem Höhepunkt der Dot-Com Blase notierte diese Aktie bei ihrem Allzeithoch über ca. 100.- EUR, dann fiel ihr Wert rasant ab, und heute dümpelt sie bei ca. 15.- EUR dahin. Der Kursverlauf der Aktien von Deutscher Bank und Commerzbank ähnelt seit dem Beginn der Finanzkrise verdächtig dem der T-Aktie: Ein Spitzenwert, dann fällt der Kurs rasant ab bis die Kurve bei einem sehr viel tieferen Wert flach weiter läuft. Obwohl der DAX seit der Finanzkrise eine stetige Kurzrallye von ca. 6800 auf 10800 Punkte hingelegt hat.

ZeitDeutsche BankCommerzbankDAX
Mai 2007100.- EURüber 100.- EUR6800
Juli 201530.- EUR11.- EUR10800
(Alle Kurse nur Größenordnung.)

Bei der Commerzbank ist zu beachten, daß im April 2013 eine Aktienzusammenlegung nach dem Motto "aus 10 mach eine" erfolgte. Reine Kurskosmetik, ohne die die Commerzbank-Aktie heute bei ca. 1,10 EUR läge. Papier kann man auch einfach zerreißen.
Der Spruch "Leistung aus Leidenschaft" dürfte (nicht nur) in den Ohren der Aktionäre der Deutschen Bank der reinste Hohn sein.

Sparen sie noch oder arbeitet ihr Geld schon?

Der Anstieg des DAX ohne ein entsprechendes Wachstum der zugrunde liegenden Unternehmen ist vergleichbar mit einer Tüte Milch, die teurer wird, obwohl nicht mehr drin ist. Das nennt man Inflation. Dennoch knallen bei den Börsengurus die Sektkorken, denn das Geschäftsmodell an der Börse lautet zur Zeit: Her mit der Milch, egal zu welchem Preis, morgen ist die Milch noch teurer. Befeuert wird dieses Geschäftsmodell durch Niedrigstzins-Politik und Aktienfond-basierte Altersvorsorge. Am Spieltisch festgenagelt Jahrzehnte lang monatlich einen festen Betrag einzubuttern, egal, ob die Milch gerade teuer oder billig ist, hört sich nach stupid money an. Steigender DAX macht natürlich Lust auf mehr. Aber mal sehen, was passiert, wenn die Kader der Planwirtschaft ohne Plan von der EZB die Zinsen wieder hoch schrauben, oder die fondsgebundenen Altersvorsorgen zur Auszahlung anstehen.

Die Hütchenspieler

Hütchenspieler tun gerne so, als könne man ganz leicht seinen Einsatz verdoppeln. Und das sogar gebühren- und provisionsfrei. Das geht bei der Deutschen Bank nicht, denn die ist kein Hütchenspieler. Wie beim Hütchenspieler kann man jedoch massiv Geld verlieren. Zur Zeit laufen daher Tausende von Prozessen gegen die "Leister aus Leidenschaft", in denen sich Anleger betrogen fühlen. Besonders stechen die Fälle ins Auge, in denen Anlageberater Finanzprodukte verkauft haben, bei denen die Deutsche Bank gegen ihre eigenen Kunden "gewettet" und gewonnen hat. So funktioniert Top-Beratung.

Wer läßt sich eigentlich von einer Bank beraten, deren eigene Aktienperformance unter aller Sau ist und deren Aktionäre selbst die Dividende eingerechnet kaum etwas verdienen, während sich "Top"- und "Investment"-Banker die Taschen voll schaufeln? Und das teilweise mit Produkten, wo der Kunde sein Geld auch hätte unter der Dusche zerreißen können? Wo aktuelle oder ehemalige Vorstandsvorsitzende immer wieder mal in Strafprozessen wegen Delikten wie Untreue oder Prozeßbetrug Furore machen?

Hauptversammlung der Aktionäre

Wenn ein Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank vor Aktionären seinen Spruch über die Profitabilität des Unternehmens abläßt und dabei grinst, gibt es eine Frage: Worüber grinst der? Grinst der über die stimmberechtigten Aktionäre der Deutschen Bank, denen man wie ein guter Politiker die immer gleichen Sprüche auftischen kann? Oder darüber, daß sich für die Top-Banker die "Geldvermehrung" wieder mal gelohnt hat, während Aktionäre und viele Kunden das Nachsehen haben? Denkt der sich beim Grinsen, wählt doch was ihr wollt, ihr seid und bleibt die Loser? Nicht nur in der Politik dient der Wähler nur noch zur Legitimation irgendwelcher "Führungs"-Persönlichkeiten, die ihre ganz eigene Agenda haben. Durch Wahlen Verantwortung abzugeben ist für Leute, die etwas zu verschenken haben. Die zu fett und zu faul sind, Eigenverantwortung zu übernehmen. Statt auf Aktionärsversammlungen zu wählen ist es wesentlich effektiver, sich von Aktien, die kaum etwas bringen, zu trennen.

Neuanfang mit neuem Vorstandsvorsitzenden?

Es gibt sicher Personen, die sich nach den Negativschlagezeilen der Deutschen Bank in Zusammenhang mit Ausspäh-Affäre, Kirch-Prozeß, Libor-Manipulationen, Forex-Skandal, Gold- und Silberpreismanipulationen, illegalen Absprachen im CDS-Handel, Geschäfte um faule Hypotheken, verschiedene Steuerbetrügereien, Strafprozesse gegen Vorstandsmitglieder, eine Prozeßflut durch tatsächlich oder vermeintlich geschädigte Kunden ... einen Neuanfang bei der Deutschen Bank wünschen. Der neue Vorstandsvorsitzende John Cryan ist jedoch nicht ganz neu, sondern sitzt seit 2013 im Aufsichtsrat der Deutschen Bank. Also dem Gremium, das den Vorstand unter den bisherigen Covorsitzenden Jain und Fitschen "kontrolliert" hat. Noch etwas zweifelhafter wird der "Neuanfang", wenn man betrachtet, wo der Investmenbanker Cryan herkommt, denn die UBS und die Deutsche Bank haben ein paar Gemeinsamkeiten: Beide sind als "Experten" in Sachen Manipulation des Devisenmarktes (Forex-Skandal), Zinssatz-Manipulationen (Libor-Skandal) und Steuerbetrug aufgefallen. Speziell die Manipulationen (Forex, Libor) funktionieren dann besonders gut, wenn sich Großbanken untereinander absprechen. Macht Anshu Jain demnächst bei der UBS einen "Neuanfang"?

Maserati fahren, Maserati bezahlen

Ein gemeinnütziger Betrieb muß zwei Bedingungen erfüllen: Er muß entsprechend anerkannt sein und darf keinen Gewinn machen. Für ersteres arbeiten diese Betriebe oft in Bereichen, in denen Hilfslosigkeit oder Hilfsbedürftigkeit herrschen, beispielsweise in der Pflege von Senioren. Denen wird möglichst effizient der Arsch gewischt, also niedrige Lohnkosten, wenig Personal und hohe Arbeitsdichte. Und damit keine Überschüsse anfallen, fährt der Boß Maserati. Schließlich verliert der Laden sonst seine Gemeinnützigkeit.

Es gibt Aktiengesellschaften, die scheinen ähnlich zu arbeiten. Nehmen wir die Deutsche Bank. Auch hier wird dem Kunden möglichst effizient abgefertigt. Das sagt man dem nicht so, sondern dem erzählt man was von "Leistung aus Leidenschaft". Vor den Aktionären spricht der Vorstand dagegen Klartext. Oberstes Ziel ist natürlich Profitabilität bzw. Shareholder-Value. Wirklich? Wenn die Top-Banker, als solche verstehen sich vor allem die Investmentbanker, bei der Deutschen Bank ihre Gehälter und Boni abgegriffen haben, bleibt für die Aktionäre nicht mehr viel übrig.

Die Deutsche Bank arbeitet zwar nicht mit hilflosen Kunden für hilflose Aktionäre, aber vielleicht sollte sie trotzdem mal versuchen, die Gemeinnützigkeit zu beantragen. Die einen fahren Maserati, die anderen bezahlen Maserati.

Kriminalität als Geschäftsprinzip?

Die Deutsche Bank ist bei den Geschäftsbanken der BRD vermutlich das Haus mit den meisten Razzien und Durchsuchungen. Die Deutsche Bank war in eine Reihe von Betrügereien verwickelt, die teilweise so "saftige" Strafen nach sich zogen, daß man sich fragen muß, ob diese Strafen als "Gebühr" betrachtet werden können. Stände die Deutsche Bank wirtschaftlich nicht noch schlechter da, hätte sie diese Betrügereien nicht gemacht? Da diese "Gebühren" die Verantwortlichen anscheinend auch vor einer strafrechtlichen Verfolgung schützen, spricht man besser von Schutzgeld. Mal sehen, wann die erste Bande unbehelligt bleibt, die von 10 gestohlenen Autos zwei dem Staatsanwalt überläßt. Ist natürlich Unsinn, da im Small-Business das Druckmittel fehlt. Selbst die Androhung, den Staatsanwalt oder dessen Familie zu killen, wenn der auf das "Geschäft" nicht eingeht, dürfte in der BRD in der Regel vergebens sein. Die Deutsche Bank stiehlt nicht 10 Autos, sondern deren Betrügereien bewegten sich im Multi-Milliarden-Euro-Bereich. Die Deutsche Bank könnte mit ihrer Insolvenz die Weltwirtschaft killen. Das behaupten jedenfalls systemrelevante Aufpasser. Die Deutsche Bank braucht gegenüber diesen Leuten eine entsprechende Drohung nicht mal aussprechen. Der aktuell laufende Strafprozeß wegen Prozeßbetruges gegen Vorstandsmitglieder der Deutschen Bank ist eine Lapalie gegenüber dem, was diese Herren wirklich auf dem Kerbholz haben könnten. Wenn eine Bank in Multi-Milliarden-Euro-Betrügereien verwickelt ist, aber Vorstand und Aufsichtsrat davon keine Ahnung haben, wofür werden diese Leute eigentlich bezahlt? Oder sind Manipulationen und Betrug in großem Stiel eine Kernkompetenz der Deutschen Bank, für die höchstens ein paar "verirrte" Mitarbeiter und Ausführer strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden?

Wie kann es sein, daß es in der BRD mit Bankenaufsicht, Kartellamt etc. Konzerne gibt, die den Staat erpressen können? Warum wurde die Deutsche Bank nicht schon längst auf eine so handliche Größe zurecht gestutzt, daß man gegen sie vorgehen kann wie gegen eine Bande von Autodieben?

stupid money

Wer ist Schuld daran, daß sich zypriotische Banken verzockt haben? Die Russen, denn die haben diesen Banken ihr Geld geliehen. Mit "den Russen" konnte die Berichterstattung durch die Weckung bestimmter Assoziationen (Kriminelle, Steuerhinterzieher) wunderbar vom eigentlichen Thema ablenken. Daher nochmal die Frage verallgemeinert und nationalitätenfrei: Wer ist Schuld daran, wenn Banken sich verzocken? Natürlich die, die der Bank ihr Geld geliehen haben! Wer wird Schuld daran sein, wenn die Deutsche Bank sich verzockt? "Schuld daran sein" kann man auch mit "wer wird dafür bezahlen" übersetzen. Da Banken fast kein Eigenkapital haben, gibt es ohnehin nur zwei Möglichkeiten, verrottete Banken über Wasser zu halten: Entweder werden die Sparguthaben geplündert oder der Steuerzahler springt ein. Wer wird bezahlen, daß sich deutsche Finanzkonzerne mit griechischen Staatsanleihen verzockt haben? Der Steuerzahler, denn die Sparer wollte man noch nicht zur Kasse bitten. Warum springt der Steuerzahler für verrottete Banken ein? Ganz einfach: Damit sie noch ein bißchen weiter vor sich hin rotten können. Den Zeitpunkt, an dem Banken die Sparguthaben plündern, verschiebt die Politik gerne so weit wie möglich nach hinten. Insbesondere, wenn "die Russen" fehlen. Nimmt man die Einordnung der Zypern-Russen als Kriminelle und Steuerbetrüger ernst, muß man sich fragen, ob die nicht noch ein wenig Nachholbedarf in Sachen Kriminalität haben. Wo gibt es denn Kriminelle, die sich beklauen lassen? In der BRD passiert das in der Regel nur dem Geldesel.

Was hat der Geldesel von einer Bank?

Wer bringt eigentlich sein Geld für einen Witz von Zinsen noch zur Bank? Geld bei der Bank "arbeiten" zu lassen, das lohnt sich. Für die Bank. Geld auf Sparkonten herum liegen zu haben, das lohnt sich. Für die Bank. "Private" Altersvorsorge, das lohnt sich. Für die Bank. Banken sind auch sehr bequem, am Tag X sperren die einfach die Geldautomaten. Banken sind auch sehr sicher. Am Tag X erklärt man dem Geldesel einfach: "Dein Geld ist jetzt mein Geld". Wenn sich das Geld nicht vorher schon in Finanzprodukten kaputt gearbeitet hat.

Mit Geld auf der Bank ist der Geldesel online im Griff. Nachdem der Geldesel auf Karte und Internetbanking angebissen hat, wäre für den Finanzminister nichts schöner, als wenn es kein Bargeld mehr gäbe. Dann könnte der Finanzminister mit negativen Zinsen gleich nach Bedarf die Sparguthaben plündern, denn die Möglichkeit, nein zur Bank zu sagen, gibt es dann nicht mehr. Die schon längst zu informellen Mitarbeitern des Staates verkommenen Banken kann man dann als verstaatlicht betrachten. Die "systemrelevanten" Geldinstitute sind ohnehin schon jetzt nur zum Schein "Privat"-Unternehmen. Sobald die Verluste zu groß werden, springt die Allgemeinheit ein. Warum ist der Steuerzahler an der Griechenland-Rettung überhaupt beteiligt?

Schon mal auf die Idee gekommen, das Geld in die eigenen Finger zu nehmen, anstatt darauf zu warten, daß die Bank den Maserati vor die Tür stellt? Bei meiner Oma hieß es, Geld macht lange Finger. Die hat grundsätzlich nie auch nur Auskunft über ihren Besitz gegeben. Schon gar nicht einer Bank. Und meine Mama hat gesagt, daß mir niemand einen Maserati schenkt. Der erste Schritt zum eigenen Maserati ist Eigenverantwortung. Wie wäre es, Bankern ihr liebstes Spielzeug, fremdes Geld aus den Fingerchen zu nehmen? Wie wäre es, selbst mit dem Geld zu arbeiten? Was das bedeutet kann, zeigt der Vergleich von Finanzprodukten der "privaten" Altersvorsorge mit der Goldvariante.

Ob gelb, ob grün, ob rot, ob braun, stets die Bürger in die Röhre schaun!

Stand: 15.07.15